Viktor on road

Ankunft – Ein neuer Kontinent

Das subjektive Empfinden der Dauer dieses letzten Reiseabschnitts werde ich wohl kaum transportieren können. Vielleicht wenn man an die kindliche Vorfreude zurückdenken kann die einen vor Weihnachten oder dem eigenen Geburtstag gequält hat, oder wenn man im Krankenhaus liegt und auf den Anästhesisten wartet vor einer OP…ich habe keinen angemessenen Vergleich in meinem Leben finden können, als der Pilot nach vierzehn Stunden Flug den ersten Landeanflug verpasste, war ich sicher in einer Art Limbo gefangen zu sein und dass meine Absicht die Zeit streckt als wollte ich Lichtgeschwindigkeit erreichen und nicht die Arme meiner lange vermissten Lea.

Beim zweiten Anflug landeten wir dann endlich überraschend antiklimaktisch, die Erde tat sich nicht auf und auch Blitze aus den Himmeln blieben aus. Nichts hinderte mich am betreten des neuen Kontinents außer den Massen an, vom halben Tag sitzen und fettigen Airline Essen, träge-gemachten Menschen, die sich mit der Geschwindigkeit von sädierten Faultieren in (leider nur mich) rasend machendem unisono bewegten. Die Barbarei meiner Gedanken ist bei Zeiten selbst für mich unheimlich. Doch wohlgeübte Selbstkontrolle und sorgfältig anerzogene Manieren retteten meine Mitreisenden vor einem grausamen Schicksal und es ging schmerzhaft langsam aber immerhin konstant ereignislos weiter in Richtung Freiheit. Nach einer weiteren Ewigkeit vom Check meines Reisepasses über das abholen des Gepäcks stand ich vor einem letzten Zollbeamten. Mit einer schwer jovialen australischen Art wurde dieser Mann spontan zu einem Superhelden für mich, als er mich nach kurzer Befragung statt zur Durchsuchung meines Gepäcks direkt in Richtung großer Türen mit der Aufschrift ‚EXIT‘ wies.

Lea empfängt mich am Flughafen (nachgestellt)

Erste Unterkunft